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Auf diesen Internetseiten stellen wir die Rabeninsel von Halle/Saale vor.

Ich bin praktisch auf der Rabeninsel geboren und habe dort die ersten drei Jahre meiner Kindheit mit den Krähen gelebt.

In den spannenden Geschichten meiner Oma hießen die Krähen "Nachtraben" und trafen sich allabendlich, um sich in den Wipfeln der ... (Wie heißen die Bäume vorn an der Saale?) die Erlebnisse des Tages zu berichten. Es dauerte nur wenige Minuten, bis alle Bäume entlang der Saale von ihnen besetzt waren. Das war ein Lärm! Die Krähen haben richtig Lärm gemacht - bis es dunkel wurde. Dann war Stille!

Ich erinnere mich an den alten Fährmann, der nur mit einem Holzknüppel die voll beladene Fähre über die Saale schleppte, an die grüne Faßbrause bei Kurzhals, die es zumindest bei jedem Besuch gab, wenn auch das geliebte Moskauer Eis nicht immer zu haben war.

In meiner Erinnerung sehe ich noch immer die Schwärme von Krähen, die jeden Abend bei Einbruch der Dunkelheit die Baumwipfel der Rabeninsel bevölkerten, so dass nicht ein einziger Ast frei blieb. Aus dem Küchenfenster der Wohnung meiner Oma, in der Häuserreihe am Böllberger Weg, konnte ich dieses Schauspiel jeden Abend beobachten. Das war 1967 und ich war 3 Jahre.

Dann zog ich in das neu entstehende Halle-Neustadt mit fließend warmen Wasser und Heizung. Mit dem wachsenden Fortschritt auf der einen Seite verschwanden nebenan auf der Rabeninsel die vertrauten Bilder meiner Kindheit - die Krähen und der Fährmann, der Sommerkiosk und das Moskauer Eis, die Gastwirtschaft und die grüne Faßbrause. 

Heute liebe ich diese unberührte Idylle und freue mich über ihre vielen Gesichter im Wechsel der Jahreszeiten, über die entspannten Spaziergänger und ehrgeizigen Jogger, die schnatternden, stöckerklappernden Walker, die Schwanenfamilie, Enten und Reiher und natürlich über die unerschrockenen Mäuse, deren Vielzahl durchaus schon Anlass für eine Namensänderung sein könnte: statt Rabeninsel - Mäuseinsel.